Der Großmogul Diamant - 275,65 ct

Es ist überliefert, dass der Großmogul als größter Diamant in der Kollur-Mine, im Golkonda-Areal, am Kistalfluss in Indien mit einem Gewicht von 787,5 ct gefunden wurde. Auch ist überliefert, dass der Großmogul von dem venetianischen Schleifer Hortensio Borgis wohl ungünstig geschliffen und er dafür bestraft wurde.

 

Im Jahr 1665 besuchte der französische Edelsteinhändler Jean-Baptiste Tavernier auf Einladung den Großmogul Muhammad Aurungzeb Alamgir (sein Vater Shah Jahan erbaute für seine verstorbene Frau Mumtaz Mahal das berühmte Taj Mahal). Zum ersten und wohl auch letzten Mal wurde der Großmogul Diamant im Jahre 1676 in der Veröffentlichung von Tavernier als Zeichnung dargestellt und als „zweigeteiltes Ei“ beschrieben. Tavernier gab den Diamanten mit einem geschliffenen Gewicht von 279 9/16tel ct an, was in heutiger Gewichtangabe 275,65 ct entspricht. Seither gilt der Großmogul bis heute als verschollen.

Der russische Geologe und Gemologe Alexander Fersmann studierte zu Beginn 1900 den Orloff Diamanten in Moskau und kam wohl zu der Erkenntnis, dass es sich um den Großmogul handeln müsse. Dies könnte historisch als auch schlifftechnisch der Fall sein, aber es gibt keinen Beleg oder einen Beweis dazu. Der Großmogul wurde von Tavernier als gleichmäßig, symmetrisch und exakt geschliffen in der Zeichnung dargestellt, wohingegen sich der Orloff durch seine Ausführung als genaues Gegenteil in seiner Unregelmäßigkeit zeigt.

 

Der Schliff des Großmoguls ist als Kuppelschliff zu bezeichnen. Die Unterseite ist eine glatte Fläche und die Kuppel war wohl mit insgesamt 280 Facetten besetzt.

 

Reproduktion in Edeltopas, 320 ct, von Emil Juchem.

Copyright Markus Ehrhard für Foto und Kontent.