Der Erzherzog Josef Diamant - 78,54

Erzherzog Josef August von Österreich (1872 – 1962) war der erste offizielle Besitzer des kissenförmigen Diamanten, mit einem ursprünglichen Gewicht von 78,54 ct. Es gibt keine Informationen an welchem Ort der Stein zu welchem Zeitpunkt gefunden und geschliffen wurde. Der Diamant wechselte in der Erbfolge dann zu seinem Sohn Erzherzog Josef Franz, der ihn im Juni 1933 einer ungarischen Bank hinterließ. 1936 wurde der Diamant an einen Unbekannten verkauft.

 

Auf einer Auktion in London tauchte der Erzherzog Josef Diamant dann wieder am 22. Juni 1961, ein Jahr vor dem Tod seines Namensgebers, auf. Christie‘s versteigerte den Diamanten 1993 für 6,5 Millionen US-Dollar an Alfred J. Molina, ein Juwelier aus Arizona, der den Diamanten von 78,54 ct auf 76,02 schleifen ließ. Es sind nach diesem Umschliff keine neuen Höhe- und Breitenangaben oder eine neue Form bekannt. Daher ist davon auszugehen, dass die Tafel um 2,52 ct abgetragen wurde. Bei alten Schliffformen, besonders bei den aus Indien stammenden, ist die Tafel in Proportion zum gesamten Stein immer sehr klein und der Diamant zeigt dadurch weitaus weniger Brillanz. Durch eine vergrößerte Tafel erhält der Stein mehr Licht und somit mehr Reflexionen.

 

Sängerin Celine Dion trug den Erzherzog Josef hochkantig gestellt als Anhänger an einem Diamant-Collier in der Konzert-Show „A new day has come, CBS Special“ in Los Angeles im Februar 2002. International ist der Diamant auch als Archduke Joseph bekannt.

 

Im November 2012 versteigerte Christie’s in Genf den Diamanten erneut, diesmal für 20.355 Millionen Schweizer Franken an einen unbekannten Eigentümer. Unabhängig von einander lauteten im September 2012 die Expertisen des GIA Gemolocical Institute of America sowie dem Luzerner Gübelin GemLab, die beide den Fundort der Golkonda Mine in Indien zuschreiben, dass der Diamant die Farbe D zeigt, intern einschlussfrei klar ist und chemisch rein Typ IIa ist. Nach dem Polarstern, der als „Reinster der Reinen“ gilt, ist der Erzherzog Josef der „Größte der Reinen“, der jemals bewertet wurde.

 

Reproduktion in Edeltopas, 80,0 ct, von Rolf Ehrhard, Allenbach.

Copyright Markus Ehrhard für Foto und Kontent.